10.08.2006
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Deutscher Schmerzkongress 2006: Neuigkeiten aus der Forschung, Debatte über die Gesundheitspolitik (idw) |
Über 2.500 Schmerzspezialisten aus ganz Deutschland werden beim Deutschen Schmerzkongress 2006 (11. bis 14 Oktober, Maritim Hotel Berlin, Stauffenbergstraße 26, 10785 Berlin) erwartet, der dieses Jahr unter dem Motto "Dialog zwischen Forschung, Praxis und Gesundheitspolitik" steht. Neben aktuellen Themen aus der Forschung, Workshops für Praktiker und Pflegende und eigenen Angeboten für Studierende und Patienten haben die Veranstalter bewusst das kontroverse Thema Gesundheitspolitik ins Programm aufgenommen. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat ihr Kommen zugesagt.
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10. August 2006
Deutscher Schmerzkongress 2006: Über 2500 Experten kommen nach Berlin Neuigkeiten aus der Forschung, Debatte über die Gesundheitspolitik
Sehr geehrte Damen und Herren, über 2.500 Schmerzspezialisten aus ganz Deutschland werden beim Deutschen Schmerzkongress 2006 (11. bis 14 Oktober, Maritim Hotel Berlin, Stauffenbergstraße 26, 10785 Berlin) erwartet, der dieses Jahr unter dem Motto "Dialog zwischen Forschung, Praxis und Gesundheitspolitik" steht. Neben aktuellen Themen aus der Forschung, Workshops für Praktiker und Pflegende und eigenen Angeboten für Studierende und Patienten haben die Veranstalter, die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) und die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG), bewusst das kontroverse Thema Gesundheitspolitik ins Programm aufgenommen. "Denn heute mehr denn je hängt die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in praktisch therapeutische Ergebnisse von dem Diskurs und der lebendigen Diskussion über die drei im Kongressmotto genannten Bereiche ab", so Prof. Dr. Michael Zenz, Präsident der DGSS. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat ihr Kommen zugesagt. Zum Kongress lade ich Sie schon jetzt herzlich ein!
Forschung: Neue Modelle und Studienergebnisse
Zu den wichtigsten Forschungsthemen gehören z.B. menschliche Ersatzmodelle, die Aspekte eines Krankheitsgeschehens experimentell vorübergehend bei gesunden Versuchspersonen herstellen. Diese Methode erlaubt einen rationalen Übergang zwischen Forschung am Tier und am Menschen. Ein weiterer Schwerpunkt wird der mechanismen-orientierte Behandlungsansatz sein. Hier wird Schmerz statt als Symptom einer Erkrankung als eigenständige Krankheit betrachtet und kausal behandelt, basierend auf dem Verständnis der Pathologie innerhalb des Schmerzsystems. Eine große Rolle spielt in mehreren Symposien die Erkenntnis der letzten Jahre über die Existenz gedächtnisähnlicher Prozesse bei Schmerzkrankheiten. Ein Symposium behandelt die ausgeprägten interkulturellen Unterschiede des Schmerzerlebens und wichtige Unterschiede zwischen Männern und Frauen. In mehreren Symposien und Postersitzungen werden die Highlights der durch das BMBF geförderten Netzwerke zu Kopf- und Nervenschmerz präsentiert, u.a. Resultate aus bildgebenden (Imaging-)Studien und eine Vielzahl von neuen Resultaten, die mithilfe der quantitativen Sensibilitätsprüfung (Quantitative Sensory Testing, QST - Testung aller Anteile von Nervenfasern ) gewonnen wurden. Diese Methode ist vom Netzwerk neuropathischer Schmerz (DFNS) initiiert und findet international große Beachtung.
Gesundheitspolitik
Die großen Fortschritte, die in der Forschung erreicht wurden, kommen aber beim Patienten nicht an, wenn die politischen Rahmenbedingungen nicht stimmen: Angesichts leerer Kassen des Gesundheitssystems gehört die Behauptung im Verteilungskampf inzwischen zum täglichen Brot der Mediziner. Noch immer kämpfen die Spezialisten darüber hinaus um eine Aufnahme der Themengebiete Schmerztherapie und Palliativmedizin als Pflichtfächer der Ärzteausbildung. "Die Schmerztherapie hat in Deutschland große Schritte nach vorn getan, ohne allerdings die von vielen erhoffte Selbstständigkeit in ausreichendem Maße gewonnen zu haben", zieht Kongresspräsident Prof. Dr. Rolf-Detlef Treede Bilanz unter die Bemühungen der letzten Jahre. "Wenn wir in der praktischen Schmerztherapie nur einen Teil von dem erreichen, was die Forschung in diesem Bereich bereits erreicht hat, dann würden wir einen Riesenschritt vollziehen." Vom diesjährigen Kongress in der Hauptstadt, der von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt eröffnet wird, erhoffen sich die Mediziner daher auch einen regen Austausch mit der Politik.
Studententag: Angehende Ärzte sensibilisieren
Neben bewährten Veranstaltungen wie Praktikerseminaren und Pflegesymposien findet dieses Jahr zum ersten Mal im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses ein Studententag statt. Angehende Ärzte sollen so schon frühzeitig für schmerztherapeutische Fragen sensibilisiert werden. Denn obwohl Schmerz der häufigste Grund für einen Arztbesuch ist, gehört die Auseinandersetzung damit noch nicht zu den Pflichtfächern im Medizinstudium. Mangelndes Wissen der behandelnden Ärzte ist einer der Gründe dafür, dass sich bei vielen Patienten aus einem nicht behandelten akuten Schmerz eine chronische Schmerzkrankheit entwickelt. Die Vorträge beim Studententag gehen auf verschiedene Arten des Schmerzes ein - angefangen beim akuten Schmerz während und nach Operationen oder Verletzungen bis hin zu Kopf- und Gesichtsschmerzen sowie Tumorschmerzen. Die Experten stellen Methoden zur Messung des Schmerzes und multimodale Therapiekonzepte gegen den Schmerz vor.
Patiententag: Kopf- und Rückenschmerz
Der Patiententag am Samstag, 14. Oktober (10 bis 13 Uhr, Cinemaxx am Potsdamer Platz) steht im Zeichen der "Volksleiden" Kopfschmerz und Rückenschmerz. Hier haben alle Interessierten die Möglichkeit, mit den Spezialisten auf dem Podium ihre Fragen zu diskutieren.
Informationen im Internet
Das Programm des Kongresses und weitere Informationen finden Sie stets aktuell im Internet unter https://www.schmerzkongress.de. Zu den wichtigsten Themen finden beim Kongress Pressekonferenzen statt (Einladungen folgen, Achtung Druckfehler: Abweichend von Vorprogramm findet die Eröffnungspressekonferenz um 11 Uhr statt).
Ich würde mich freuen, Sie in Berlin begrüßen zu können! Mit freundlichen Grüßen Meike Drießen
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Weiterführende Infos zum Thema: https://www.schmerzkongress.de
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Autor/Verfasser:
Meike Drießen
Position: Pressesprecher(in)
Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS)
Tel.: 0234/32-26952
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Datum der Veröffentlichung: 10.08.2006
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Alle Pressetexte unterliegen dem Urheberrecht des jeweiligen Verfassers!
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