Die Sammlung Leuchte, die wohl umfangreichste private Sammlung deutschsprachiger Handschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit (9.-16. Jahrhundert), geht in den Besitz der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg über. Dr. Hans-Jörg Leuchte, Berlin, wird seine Sammlung am
17. August 2006 um 14.00 Uhr im Konferenzraum der UB, 3. OG,
offiziell der Universitätsbibliothek übergeben. Bei der Übergabe anwesend sind der Rektor der Universität, Professor Dr. Wolfgang Jäger, Professor Dr. Hans-Jochen Schiewer, Direktor des Instituts für Deutsche Sprache und Ältere Literatur, sowie Bärbel Schubel, Leitende Direktorin der Universitätsbibliothek.
Die Handschriften werden in der UB erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Land Baden-Württemberg konnte die Sammlung dank des Entgegenkommens des Sammlers für 300.000 Euro erwerben. Der Begriff Handschrift ist weit gefasst und umschließt auch Handgeschriebenes in Briefform und rechtsgeschichtliche Quellen. Die Spannweite reicht von den "Offenbarungen" der Züricher Dominikanerin Elsbeth von Oye bis zu einem bislang unbekannten Text eines "Weltgerichtsspiels" aus dem 14. Jahrhundert. Zu den bemerkenswerten Stücken der Sammlung zählen ein "Processionale" aus dem Straßburger Reuerinnenkloster nach 1489, ein "Gesangbuch" aus dem Dominikanerinnenkloster Engelthal um 1504, eine Handschrift mit dem "Alexanderroman" des Münchner Arztes und Unternehmers Johannes Hartlieb sowie die Übersetzung eines Fürstenspiegels mit sternkundlich-alchemistischer Umrahmung aus der Feder einer schwäbischen Nonne.
Die Sammlung Leuchte soll im kommenden Sommer ausgestellt werden. Die Ausstellung wird von einer Ringvorlesung zu "Freiburger Bücher(-Geschichten)" begleitet werden, die das Mittelalterzentrum anlässlich des 550jährigen Bestehens der Universität veranstaltet.
Kontakt: Bärbel Schubel Leitende Direktorin der Universitätsbibliothek Tel.: 0761 203 3901 E-mail: schubel@ub.uni-freiburg.de
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