Dass das Studium nicht ganz so easy abläuft, wie Außenstehende es häufig beschreiben, wird wohl den meisten Studenten bereits im 1. Semester klar. Ganz so stressig muss es aber nicht bleiben. Diese Erkenntnis stellt sich ca. im 3. Semester ein, wenn man genug Erfahrungen gesammelt hat.
Systematik Effektives Arbeiten setzt einen systematisch hergerichteten Arbeitsplatz voraus. Ausführliche Tipps gibt es unter Ordung auf dem Arbeitsplatz.
Häufig benutzte Hilfsmittel (Timer, Schreibmaterial, Mitschriften, Bücher und Lexika) sollten an einem festen Platz und immer griffbereit sein.
Mitschriften sollten in loser Blattform nach Fächern und Veranstaltungen sortiert in Ordnern aufbewahrt werden. Die einzelnen A4 oder A5 Blätter sollten fachspezifisch gekennzeichnet sein. Kopf: Termine, Dozent und Thema (inkl. Zusammenfassung). Fuß: Literatur, offene Fragen ...
Bücher, Fachzeitschriften und Fächerordner sollten in Regalen aufbewahrt, also nicht übereinander gestapelt, werden.
Konzentration
Egal ob in den Veranstaltungen der Hochschule oder bei der Lektüre daheim, Konzentration auf das Thema ist entscheidend für das Verständnis. Nur so lassen sich komplexere Sachverhalte schnell begreifen und langfristig behalten. Für die Konzentration ebenso essentiell ist es, ausgeschlafen und rechtzeitig zur Uni zu gehen. Die letzten Minute vor Beginn der Veranstaltung können genutzt werden, um den Stoff der letzten Sitzung noch einmal kurz durch zu gehen. So findet man schneller wieder den "roten Faden".
Selektion
Wichtige Punkte beim Hören oder Lesen filtern und festhalten. Selbst in Veran-staltungen mit Script sollte man sich Notizen machen. Unwichtige Ergänzungen zur eigenen Entlastung schlicht vergessen!
Selektiv sollte man auch an Studienliteratur in Form von Lektürelisten herangehen. Diese "Endloslisten" sind langfristig und oftmals nur kapitelweise oder in Auszügen zu lesen. Wichtig ist dabei kritisches und intensives Lesen: notiert Argumentationen, Beispiele und eigene Ideen auf einem Formblatt.
Zeitmanagement
... das Zauberwort, damit man auch als Student zum Luftholen kommt.
Die Woche und den Monat organisieren. Universitäre Veranstaltungen (inkl. Bibliothekssitzungen & Internetrecherche), sportliche Aktivitäten, den Nebenjob oder Praktika, Zeit mit Freunden & der Familie etc. können in dieser Tabelle zusammengestellt werden. Auszeiten einrechnen, "Zeitfresser" (Ablenkungen, Besuche, mangelnde Koordination) abschaffen!
Beim Lesen und Lernen sollte der Bio-Rhytmus beachtet werden. Die eigenen Leistungshöhepunkte können am Vormittag oder am Nachmittag liegen. Wichtige Aufgaben und Seminare sollte entsprechend diesen Zeiten verteilt werden. Wenn dies einmal nicht möglich ist, sollte im "Tief" zumindest für kleinere Arbeitspausen gesorgt werden.
Gedächtnis
Die eigene Aufnahmefähigkeit und das Gedächtnis sollten ab und an kontrolliert und trainiert werden. Dazu reicht die Lektüre der Tages- oder Wochenzeitung aus: Artikel lesen und sich hinterher nach dem Inhalt und Aufbau fragen.
Zur Entlastung des Gedächtnisses und zur Dokumentation des Studiums sollten wichtige Eckdaten jedes Semesters notiert werden: Beginn und Ende der Vorlesungszeit, Termine von Referaten, Klausuren, Prüfungen, Treffen der Lerngruppe, Sprechzeiten der Dozenten, Öffnungszeiten von Sekretariaten, Bibliotheken, Studentenwerken oder örtlichen Ämtern.
Lernen
Besonders in den Stressphasen sind bewährte Methoden wichtig ...
Konkrete Lernziele formulieren, den Stoff realistisch einteilen.
Persönliche Strukturierung: Farb- und Zeichen-Kodes, Tabellen, Extrakte.
Prioritäten schriftlich fixieren und prüfen: Beispiel
Lesen
Stichwort durchlesen und verstehen: Wer einen Text über einen komplizierten Sachverhalt liest, sollte nicht erwarten sofort jede Einzelheit der Beschreibungen, Vorgänge oder Schlußfolgerungen zu verstehen. Schwierige Passsagen lieber in kürzere Abschnitte teilen und/oder mehrfach durchlesen. Kleine Notizen am Papierrand oder auf Haftzetteln helfen den "roten Faden" zu behalten.
Angeregt u.a. durch Dörte Jansen, Autorin von "Hochschulglossar".
Checkliste
Wasser & Nervennahrung (Nüsse, Schoki)
Fluchtwege und Störungen ausschalten
pünktlich beginnen; aller 45-60 Minuten pausieren
zunächst nur geplante Themen angehen; "medias res" springen
Arbeitsbeginn, Fortschritte und Ziel gedanklich simulieren
autosuggestive Erfolgsformeln erlernen; motivieren mit Erfolgserwartungen
Kontrastaktivität bei Erschöpfung suchen
für Bewegung sorgen: sitzen, stehen, laufen
Erinnerung an das Ziel; Kursverfolgung prüfen
Arbeitsabschnitte mit Belohnungen krönen
Alternativen skizzieren; Einfälle auf Notitzblättern festhalten
"Der schnelle Weg zur Effektivität. Bessere Ergebnisse, mehr Freizeit." Ute Herwig lehrt Studenten, wie sie für Studium und Freizeit Zeit gewinnen können.
Martin Scott geht Zeitproblemen auf den Grund und regt zur Selbstanalyse an. Themen sind u.a. die sog. Zeitfresser, wie Unterbrechungen, Meetings, Telefon, Krisen und Panik, Technische Störungen, Leuten hinterherjagen, Der Chef ... etc., mit denen der Autor ein neues Umgehen initiiert.