Vorteil eines Magisterstudiums ist die Möglichkeit mit einem individuellen Stundenplan studieren zu können. Das sollte aber nicht bedeuten, lange schlafen, zwei oder drei Veranstaltungen gegen Mittag besuchen und dann wieder Freizeit. Wie stellt man einen Stundenplan zusammen und welche Aspekte sollte man dabei beachten?
Quellen für den Stundenplan
Um einen generellen Eindruck der für Zwischenprüfung notwendigen Veranstaltungen zu bekommen, ist zunächst ein Blick in die jeweilige Studien- oder Prüfungsordnung notwendig. Relevante Auszüge sind mitunter auch in Studienführern oder in den (Kommentierten) Vorlesungsverzeichnissen zu finden. Ein Beispielstudium gibt darüber Aufschluß, welche Studieninhalte als Teilnahme- oder Leistungsscheine nachzuweisen sind.
Entscheidend ist die Angabe der Semesterwochenstunden (SWS) für das Grundstudium bzw. später für das Hauptstudium. Diese Stundenzahl gilt es auf die einzelnen Semester aufzuteilen. Im Beispiel 1.) sind 35 SWS für das Grundstudium geplant. Demnach sind bspw. für drei Semester neun, für das übrige acht SWS zu belegen; auch die Aufteilung dreimal zehn und einmal sechs wäre möglich.
Als Orientierung für die Verteilung dienen Angaben zu einzelnen Fachbereichen oder Studienthemen. Im Beispiel 1.) wird auf die Fachbereiche I bis III zwischen drei und fünf Semesterwochenstunden über das gesamte Grundstudium verteilt. Für diese sind dann einzelne Veranstaltungen Pflicht, also obligatorisch (hier VO, PSO, ÜO). Die restlichen Wochenstunden können mit einer Auswahl aus Wahlpficht-Veranstaltungen abgedeckt werden (hier VSW, PSW).
Für die i.d.R. nach vier Semestern anstehenden ersten Prüfungen werden einerseits Nachweise für besuchte Veranstaltungen gefordert. Der Nachweis kann entweder durch vom Dozenten ausgestellte Teilnahme-Scheine oder durch von den Studenten selbstständige geführte Liste erfolgen. Andere Veranstaltungen müssen mit einem Leistungsschein nachgewiesen werden. Etwa für das Bestehen einer Klausur oder die Anfertigung einer Hausarbeit werden benotete Leistungsnachweise vergeben.
1.) Studienplan vom Grundstudium
Erstellung eines Stundenplanes
Jetzt gilt es nur noch ansprechende Veranstaltungen zu finden, die die Anforderungen des Studienplanes erfüllen. Im nächsten Schritt widmet man sich deshalb dem Vorlesungsverzeichnis, besser noch, dem Kommentierten Vorlesungsverzeichnis der Hochschule bzw. des Instituts.
Hier ist abgedruckt, welche Veranstaltungen (Vorlesungen, Seminare, Übungen, Kolloquien etc.) im kommenden Semester angeboten werden. Die Informationen sind nach Grundstudium (z.B. Tutorien, Pro-Seminare) und Hauptstudium (z.B. Semianre, Kolloquien) sortiert; teilweise gibt es auch Termine, die sich an beide Studentengruppen richten. Daneben gibt es i.d.R. eine Ordnung nach Fachbereichen; andernfalls müssen die Bereiche anhand der Veranstaltungstitel erkannt werden.
Wer nun weiss, wie viele Vorlesungen und Seminare er oder sie im welchem Bereich im jeweiligen Semester belegen möchte, hat den Stundenplan schon fast fertig. An diesem Punkt sollte der Stundenplan noch einmal nach folgenden Kriterien geprüft werden:
Prioritäten Veranstaltungen, die über vier Semester besucht werden müssen oder Sprachkurse und Einmal-Angebote sollten bevorzugt in den Stundenplan aufgenommen werden.
Ausgewogenheit Eine ausgewogene Mischung aus Theorie und Praxis, Vorlesungen und Seminaren, Früh- und Abensversanstaltungen macht sich wohl am Besten, um sich für Überarbeitung zu schützen.
Motivation Zwischen den Pflichtveranstaltungen sollte noch genug Zeit für Veranstaltungen zum Lieblingsthema bleiben.
Ziel-Orientierung Bei der Auswahl möglichst schon Schwerpunkte im Hauptstudium bzw. spätere Berufsfelder im Blick haben.
"Semester-Staffel" Das erste Semester sollte eher für Einführungen und Überblicksvorlesungen genutzt werden, danach heißt es "Scheine machen", dann auch schon an die Zwischenprüfungen denken.
Skizze eines Stundenplanes
Um nicht den Überblick über die zu besuchenden Veranstaltungen und die jeweiligen Veranstaltungsorte zu verlieren, ist ein detailierter Stundenplan wie in 2.) hilfreich. Zusätzlich kann festgehalten werden, zu welchem Fach oder Fachbereich eine Vorlesung gehört, ob ein Seminar als Pflichtveranstaltung oder zur Ergänzung dient oder ob ein Scheinerwerb in einer Übung geplant ist. Zu Markierung können passende Farben, typische Symbole oder einfach nur Buchstaben verwendet werden.
Der Stundenplan aus 2.) kann darüber hinaus, etwa auf der Rückseite, auch weitere Termine aufnehmen. So können bereits zu Semesterbeginn Zeiten für Sportkurse, Bibliotheken, Computerpool-Besuche etc. eingeplant werden.
"Der schnelle Weg zur Effektivität. Bessere Ergebnisse, mehr Freizeit." Ute Herwig lehrt Studenten, wie sie für Studium und Freizeit Zeit gewinnen können.
Martin Scott geht Zeitproblemen auf den Grund und regt zur Selbstanalyse an. Themen sind u.a. die sog. Zeitfresser, wie Unterbrechungen, Meetings, Telefon, Krisen und Panik, Technische Störungen, Leuten hinterherjagen, Der Chef ... etc., mit denen der Autor ein neues Umgehen initiiert.